1943. II.
Ds. N a t u r s t o f f e : K o h le n h y d ra te .
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bleibt wie die der Cellulosepolyschwefelsäureester. Chondroitinschwefelsäurepoly-
schwefelsäureester, Celluloseglykolsäureätherpolyschwefelsäureester u. Cellulose-ß-oxy-
äthansulfonsäurepolyschwefelsäureester besitzen anscheinend die günstigsten Quotienten
von wirksamer Dosis zu tox. Dosis. Mit Heparin verglichen ist jedoch die Wrkg.
4—6-mal kleiner, die Giftigkeit 3—4-mal größer. Für die Leistungsfähigkeit der
Präpp. sind nicht nur Toxicität u. Wrkg.-Stärke maßgebend, sondern auch die Wrkg.-
Dauer. In dieser Hinsicht liegen die Verhältnisse bei den künstlich dargestellten
Polysaccharidschwefelsäureestern günstiger als beim Heparin. Viscositätsmessungen
ergaben für Chondroitinschwefelsäurepolyschwefelsäureester u. Heparin nahe bei
einander liegende Werte. Die beträchtlichen Unterschiede in Wrkg.-Weise u. Toxicität
beider Substanzen können also nicht durch Unterschiede in der Viscosität bzw. Mole
kulargröße bedingt sein, sondern durch strukturelle Verhältnisse.
*) —OH vollständig oder größtenteils durch Schwefelsäurereste vercstert.
Versuche. Phosphorylierle Stärke. Zu 75 ccm wasserfreiem Pyridin unter
Rühren u. Kühlen 25 ccm POCl3 zugetropft, dann bei 0° 5 g lösl. getrocknete Stärke
nach u. nach zugesotzt u. unter Rühren u. Feuchtigkeitsausschluß 5— 6 Stdn. auf 40°
erwärmt. Nach Abkühlen durch wenig Eis zers. u. nach Abzentrifugieren unlösl.
Anteile klare Lsg. mit 5-facher Menge A. vermischt. Ausgefällte zähfl. M. abzentri
fugiert, in wenig W. gelöst, mit NaOH alkal. gemacht u. durch A.-Zusatz Na-Salz der
phosphorylierten Stärke ausgefällt, mitgefälltes Na-Phosphat durch Dialyse a/jointfilesconvert/457467/bgetrennt.
Na-Salz nochmals gefällt, mit A. u. Ä. gewaschen u. bei 60° getrocknet, 9,4—-11,5%
P-Gehalt. — Phosphorylierle Amylose. Amylose aus Maisstärke hergestellt u. wie oben
phosphorylieft, 18% P-Gehalt. — Phosphorsäureester depolymerisierter Stärke, des
„Trihexosans". 2 g Trihexosan in 45 ccm Pyridin u. 15 ccm P0C13 bei 40° 5 Stdn.
wie Stärke verestert. 10,8% P-Gehalt. — Phosphoryliertes Chitosan. 3 g Chitosan
in 45 ccm Pyridin u. 15 ccm P0C13 bei 40° 5 Stdn. phosphoryliert. Das Na-Salz red.
FEHLiNGsche Lsg. nicht. — Einw. von POClz auf Gelatine. 3 g Gelatinepulver in
eine in der Kälte bereitete Lsg. von 40 ccm Pyridin u. 15 ccm POCl3 eingetragen,
4 Stdn. bei 40° gerührt, durch Eis zers. u. die phosphorylieite Gelatine wie oben durch
A. gefällt, mit A. u. Ä. gewaschen u. getrocknet. 8,7% P-Gehalt. — Schwefelsäureester
der Cellulose. 3 g trockenes Cellulosepulver in eine stark gekühlte Mischung von
30 ccm Pyridin u. 7 ccm Chlorsulfonsäure unter Rühren eingetragen, 5 Stdn. auf 60°
erwärmt (Rühren), nach 12 Stdn. Stehen auf Eis gegossen u. Celluloseschwefelsäure-
ester durch A.-Zusatz gefällt, dann in W. gelöst, mit NaOH neutralisiert u. dialysiert.
Na-Salz des Esters mit A. gefällt u. getrocknet, lockeres, in W. leicht lösl. Pulver,
18,9—20,4% S-Gehalt. — Schwefelsäureester des Trihexosans. 2 g Trihexosan mit
7 ccm Chlorsulfonsäure in 30 ccm Pyridin bei 90° 45 Min. verestert, 17,0% S-Gehalt. —
Sulfuriertes Chitin.
3 g gepulvertes Chitin 5 Stdn. in einem Gemisch von 30 ccm
Pyridin u. 7 g Chlorsulfonsäure sulfuriert. 14,4% S-Gehalt. — Sulfurierte Chondroitin-
Schwefelsäure. 3 g trockenes Chondroitinschwefelsäurepulver in ein in der Kälte be
reitetes Gemisch von 30 g Pyridin u. 7 ccm Chlorsulfonsäure eingetragen, 5 Stdn.
bei 60° gerührt, mit wenig Eis zers. u. die sulfurierte Verb. durch A.-Zusatz ausgefällt,
in W. gelöst, mit NaOH neutralisiert, dialysiert u. mit A. wieder ausgefällt. S-Geh.
8,5—11,5%. Reinigung über das Ba-Salz, dieses ist bei vollständiger Veresterung in
kaltem W. schwer löslich. — Schwefelsäureester des Lävoglucosans in üblicher Weise
erhalten, 17,6% S-Gehalt. — Schwefelsäureester von Celluloseglykolsäureäther. 3 g
Celluloseglykolsäureäther in 30 ccm Pyridin mit 7 ccm Chlorsulfonsäure 5 Stdn. bei
85° gerührt, mit Eis zera., eine in W. lösl. u. eine wenig lösl. Fraktion erhalten. Aus
der wss. Lsg. Schwefelsäureester durch A.-Zusatz gefällt, in Na-Salz übergeführt,
durch Dialyse gereinigt u. mittels A. wieder gefällt. 11,0— 14,5% S-Gehalt. Die
wenig lösl. Fraktion in NaOH gelöst u. mit A. das Na-Salz des Esters gefällt. 5,6%
S-Geh., durch wiederholte Veresterung bis zu 14% S-Geh. erreicht. — Cellulose-
ß-oxyäthansulfonsäureäther. 5 g trockene pulverisierte Cellulose mit 40 ccm 40%ig.
wss. NaOH 2 Stdn. stehen gelassen, dann 50 g /5-bromäthansulfonsaures Na eingerührt
u. 3 Stdn. auf W.-Bad erhitzt. Nach 24 Stdn. Rk.-Prod. durch A.-Zusatz gefällt,
C H = r
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