1943.11. HVIII. Me t a l l u r g ie . Me t al l o g r a p h ie . Me t a l l v e r a r b e it u n g . 15 7 9
im Einsatz durch Zusatz von Ferromangan bzw. Spiegeleisen vermieden. Der C-Geh.
des Gusses darf, obzwar seine Verringerung höhere Zugfestigkeiten bedingt, zwecks
Vermeidung von Komplikationen bei der Erschmelzung, 3% nicht unterschreiten.
Jo geringer der P-Geh., um so höher die Schlagfestigkeit. Eino in England u. Amerika
neu entwickelte Gußeiscnsorto mit pseudomartensit. Gefüge hat eine Zugfestigkeit
bzw. Streckgrenze > 30 t, eine BRINELL-Härte von 350, eine 5-faelie Kerbzähigkeit
gegenüber gewöhnlichem Gußeisen, sehr hoho Warmfestigkeit u. gute Bearbeitbarkeit.
Ferner braucht es nur bei 370° wärmebehandelt zu werden. Die mehrstd. Härtung
bei 370 bzw. 320° (nach amerikan. bzw. engl. Arbeitsweise) sichert obige Zugfestigkeit
u. ergibt ein Gefüge aus Ferritkörnern, die in zers. Austenit eingebettet sind. (Proc.
Inst. Brit. Foundrymen 35 . 56— 67. 1941/42.) Pohl.
L. Northcott, Einfluß der Turbulenz auf Gefüge und Eigenschaften von Stahl-
blöcken. Die in 6 Metallformen durch Gießen von unten bzw. oben (letzteres in einem
bzw. mehreren Strahlen, ferner mit Nachrühren, sowie unaentr. bzw. unter Form
neigung) u. in einer Sandform erzeugten Stahl- u. Nichteisenmetallhlöckc wurden hin
sichtlich Makro- u. Mikrogefüge, Oberflächenbeschaffenheit, Korngröße u. -Verteilung,
bzw. Seigerung untersucht.. Größte Turbulenz (unter Bldg. entsprechend größter
Säulenkrystalle) entstand beim Gießen von unten bzw. oben in mehreren Strahlen.
Das Nachrühren bewirkte eine Krystallverkleinerung. Entgegen der Erwartung waren
die Krystallgrößen unter prakt. ähnlichen Gießbedingungen, d. h. unzentr. bzw. in
eino geneigte Form, dennoch verschieden. Die unterschiedlichen Gießweisen be
dingten Unterschiede nur in der Länge der Säulenkrystalle, ohne daß bei irgendeinem
der Verff. das Gefüge nur aus Säulenkrystallen bestanden hätte, wie das bei fehlender
Turbulenz zu erwarten wäre. Die Neigung der Säulenkrystalle entsprach der Strahl
richtung. Die Auffassung, daß Seigerungen durch Verschiebung der Grenze fest-fl.
u. Auftrieb der fl. Verunreinigungen als Folge einer differenzierten Erstarrung ent
stehen, hat sich bestätigt. Dio äquiaxiale Verfestigung schreitet nicht ununterbrochen
von der Formwand gegen die Mitte zu vor, sondern stellt einen unterbrochenen Vor
gang dar. Der unter Nachrühren gegossene Block wies mehrere, der Formwand an
nähernd parallele konzentr. Ringe auf. Zwischen der Oberflächenbeschaffenheit der
verschied, gegossenen Blöcke wurden nur geringe Unterschiede beobachtet; sio war
bei den von oben in einem Strahl u. von unten gegossenen Blöcken am besten. (Iron
and Steel 14. 319—27. 1941.) Pohl.
Stanley P. Rockwell, Welche Wärmebehandlung ist erforderlich? Zur Best. der
erforderlichen Wärmebehandlung eines Stahles kann er ehem. untersucht u.
das Analysenergebnis entsprechenden Wärmebehandlungstabellen gegenübergestellt
werden.
Die dort angegebenen Tempp. sind jedoch meist zu hoch u. die Unters, an
sich langwierig, so daß Vf. die Benutzung des ROCKWELL-BRISTOL-Dilatometers
empfiehlt. Das Vers.-Ergebnis (Vers.-Daucr nur 30 Min.) wird hierbei als Temp.-
Ausdehnungs- bzw. Zeit-Ausdehnungskurve Zeichner, festgehaltcn. Dio Probe kann
3/4—21/2 in. Durchmesser oder Querschnitt aufweisen u. muß nur eino 1/4 in. große
Bohrung für das Einlogen des Thermoelementes besitzen. Die theoret. Grundlagen
der Best. werden an Hand von 2 Schaubildern besprochen. (Machinist 84. 12—14.
1940. S. P. Rockwell Co.) Pohl.
H. C. Griggs, Wärmsbehandlung desSAE-3312-Stahls. Das neue Verf. der Wärme
behandlung des SAE-3312-Stahls mit 3,75—4 (°/o) Ni u. 1,5— 1,75 Cr umgeht die
Normalisierung u. beruht auf folgendem: Schmieden, Erhitzen auf 1550°, Abkühlen
mit mäßiger Geschwindigkeit in ruhender Luft, Glühen bei 1440° F u. Abkühlen auf
600° F mit 40—50° F/Stunde. Der Stahl hat dann eine BRINELL-Härte von 170 bis
180 u. läßt sich leicht bearbeiten. Die Kastenhärtung erfolgt während 12—20 Stdn.
bei 1650° F niit anschließender Abschreckung in öl, Erhitzung auf 1200° F u. Ab
kühlung in ruhender Luft. Dann wird noch auf 1420—1440° F erhitzt, im Ofen bis
1350° F a/jointfilesconvert/457467/bgekühlt, in öl a/jointfilesconvert/457467/bgeschreckt u. bei 350— 500°F angelassen; Endhärte 60 ROCK
WELL C. Dio Verformung ist sehr gering; sie betrug z. B. bei einer Nockenwelle von
24 in. Durchmesser mit 3— 6 in. Bohrungen höchstens 0,005 inches. Ausschuß trat bei
der Wärmebehandlung nicht ein. (Metals and Alloys 13. 462. 1941. Waterbury, Farrel
Foundry & Machine Co.) POHL.
— , Wärmebehandlung von Molybdänschnellarbeitsstählen. Die Entkohlungs
neigung von Mo-Schnellarboitsstahl beim Erhitzen macht es notwendig, das Härten
vorsichtig, am besten im elektr. Salzbad wie folgt durchzuführen: Das Werkstück
wird entzundert u. entfettet (mit Alkalien bzw. Lösungsm.), mit heißem W. gespült,
sorgfältig getrocknet (bei der Einführung feuchter Gegenstände ins heiße Salzbad be
steht Explosionsgefahr!), im Vorwärmsalzbad von 1500— 1550° F, dann im eigent
lichen Härtebad von 2150—2250° F u. schließlich im Abschreckbad von 1100—1200°F.
Comments to this Manuals