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E6. T i ERCHEMIE UND -PHYSIOLOGIE.

1 9 4 3 . II.

Es. Tierchemie und -Physiologie.

* P. Sünder-Plassmann und W . H. Richter, Grundlagen des neurohormonalen

Systems. Am Beispiel der „hellen Kerne“ der Schilddrüse, der Zwischenzellen des

Hodens u. der Thekazellen des Ovariums wird die Morphologie u. Physiologie der

„neurohormonalen Zellen1'1' erörtert. Der Endophytiebegriff FEYRTERs wird kritisiert.

Die prakt.-klin. Bedeutung der neurohormonalen Zellen (ihre Sensibilisierung in den

Sexualorganen durch vorbereitende Behandlung mit thyreotropem Hormon u. Vita

min Blt worauf eine vorher unwirksame Follikelhormon- u. Corpus iuieum-Hormon-

behandlung bei prim. Amenorrhoe wirksam wird) wird gestreift. Beziehungen zur Ge-

sehwulstgenese werden angedeutet. (Klin. Wschr. 22. 484— 89. 24/7. 1943. Münster,

Westf., Univ., Staatl.-chirurg. Klinik.) J u n k m a n n .

Hans Selye, Untersuchungen über die -narkotische Wirkung von Steroidhormonen.

In weiteren Verss. an Ratten wird bestätigt, daß nur hormonal akt. Steroide narkot.

Wrkg. besitzen. Das inakt. Diacetat der REICHSTEINschen Verb. „ J “ zeigt keine

narkot. Wrkg., während das akt. Rindenhormon „A “ von KENDALL narkot. wirkt.

Die Vitaminwrkg. der Steroide ist für die narkot. Wirksamkeit ohne Belang. Ascorbin

säure, d,l-a-Tocopherol u. Calciferol sind selbst in hohen Gaben ohne Wirkung. Nach

früheren Unteres, wirkt zl6-Acetoxypregnenolon narkot., aber nicht als Hormon.

Es wird nun gezeigt, daß diese Verb. bei adrenalektomierten Tieren lebenaverlängemd

wirkt, also keine Ausnahme bildet. Die Verb. kommt in der Natur nicht vor u. stellt

sozusagen das erste künstliche Rindenhormon dar. Das 17-Äthinyltestosteron besitzt

zwar Hormon-, aber keine nachweisbare Narkosewirkung. Der Grund liegt wahr

scheinlich in seiner Unlöslichkeit. Gleichzeitige kombinierte Behandlung mit zwei

narkot. wirksamen Steroiden führt zu Summation der Wirkung. Desoxycorticosteron-

acetat (DCA.) u. Progesteron ergaben zusammen Potenzierung. Letztere tritt auch

ein bei Kombination von Äther oder Chlf. mit einem narkot. akt. Steroid (Progesteron).

Junge Ratten sind empfindlicher gegen die narkot. Wrkg. von Progesteron u. DCA.,

Adrenalektomie sensibilisiert für die narkot. Wrkg. von DCA., östradiol, Testosteron,

während die Chlf.-Äther- u. MgCl2-Wrkg. nicht beeinflußt werden. Hypophysektomie

sensibilisiert ebenfalls für die narkot. Wrkg. von DCA. u. Progesteron. Da Hypo-

physektomie zu selektiver Atrophie der Nebennierenrinde führt, ist anzunehmen, daß

die Sensibilisierung durch Adrenalektomie u. Hypophysektomie auf dem Ausfall der

Rindenfunktion beruht. Es ist höchst unwahrscheinlich, daß die Senkung des Grund

umsatzes wesentlich ist für die erhöhte hormonale Empfindlichkeit hypophysekto-

mierter Ratten. Doppelseitige Nephrektomie ist ohne Einfl. auf die narkot. Wrkg

von Progesteron u. Desoxycorticosteronacetat. Acetylcholin hat ebenfalls keine

Wirkung. Kurze Atropinvorbehandlung sensibilisiert für die narkot. Wrkg. von

Progesteron. Chron. Atropinvorbehandlung erhöht dagegen die Resistenz. Die Rolle

des Vagus ist noch ungeklärt. An tox. Formaldehyddosen oder an forcierte Muskel

arbeit gewöhnte Ratten zeigen erhöhte Empfindlichkeit für die narkot. Progesteron-

wrkg. (vgl. C. 1941. II. 2220). (J. Pharmacol. exp. Therapeut. 73. 127— 41. 1941.

Montreal, McGill Univ., Dep. of Anatomy.) Z i p f .

P. Fenss-Bech, Experimentelle Untersuchungen über synthetische Östrogene Stoffe.

I. Vergleichende Stärkebestimmung von Dinöstrol, Hexöstrol und Stilböstrol. (Vitamine

u. Hormone 4 . 34—40. 1943. — C. 1 9 4 3 .1. 2504.) Pa n g r it z .

Louis Levin. Quantitative Fällung des Hamgonadotropins normaler Männer und

Trauen. Die Alkoholfällung der gonadotropen Wirkstoffe des Harnes von gesunden

Männern u. Frauen gibt nur geringe Ausbeuten. Unvollständige Extraktion der

Fällung u. Verluste bei der Dialyse u. Extrakteinengung sind die hauptsächlichsten

Fehlerquellen. Durch Gerbsäurefällung werden bessere Ergebnisse erzielt u. die

Fällung gleichzeitig entgiftet. Die Gerbsäurefällungen lassen sich wegen ihrer ge

ringen tox. Wrkg. ohne Reinigung zum Gonadotropinnachw. verwenden. (Endo-

crinology 28. 378—87. März 1941.) Z ip f .

F. C. Dohan, C. A. Fish und F. D. W . Lukens, Entstehung und Verlauf von

permanentem Diabetes durch Hypophysenvorderlappenextrakt. Nach täglicher intra-

peritonealer Injektion von Hypophysenvorderlappenextrakt trat bei 6 n. Hunden nach

14—43 Tagen Diabetes mellitus auf. Bei 2 n. Hunden kam es nach Injektion hoher

Extraktdosen nur zu leichter Glykosurie. Hunde, welche nach partieller Pankreat-

ektomie keine Glykosurie zeigten, wurden nach Injektion kleiner Dosen von Hypo

physenvorderlappenextrakt diabetisch. Während der Extraktinjektion wurde Stick

stoff retiniert, wenn die aus Protein quellen gespeiste Glykosurie nicht zu schwer war.

In den ersten Monaten des Diabetes stieg ohne Insulinbehandlung die Glykosurie

fortschreitend auf 8ö°/0 des zugeführten Zuckers. Durch Insulin scheint das Fort-

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