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DAS MARINE KARBON IN UNGARN.
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angeordnetan Sprossen durch Zusammenwachsen vermitteln. (Taf. VIII,
Fig. 4 b).
Die vollkommene Übereinstimmung der Struktur von Syringopora
ramulosa und S. eifeliensis läßt die letztere Art nur als Mutation der
ersteren (länger bekannten) erscheinen. Vergl. Taf. IX. Fig. 5—ob.
Syringopora ramulosa besitzt eine außerordentlich große Verbrei
tung im Kohlenkalk und zwar in der oberen (Visé) und der unteren
(Tournay) Stufe.*
M. E dwards und H aime geben außer dem GoLDFUssschen Fundort
lölne im Limburgschen) schon die beiden belgischen Vorkommen, fer
ner Eatingen bei Düsseldorf und zahlreiche englische, irische und zwei
russische Vorkommen (Utkinsk an der Tschussowaja und das Petschora-
Land) an. Ein mir vorliegendes oberkarbonisches Stück von Ujatsch-
kowa gehört sicher einer verschiedenen Art an.
Hingegen enthalten zweifellos die vier schlesischen Kohlenkalk-
Vorkommen, Altwasser, Bothwaltersdorf, Hausdorf und Neudorf bei Sil
berberg die über ganz Europa verbreitete Art. Schon A. Kunth hat die
Art von dort beschrieben und gleichzeitig die erste korrekte Abbildung
des Querschnittes geliefert.**
Michelinia,
de Ivon.
1842.
(Vergl. F. R ömer, Leth. paheoz. 1, p. 430.)
Die nahe Verwandtschaft der Gattung mit Favosites9 die blasige
Beschaffenheit der Endothek im Gegensatz zu den regelmäßigen Böden
der letzteren Gattung wird von allen Autoren einstimmig betont. Ebenso
weist auch schon F erd . E oem er wiederholt darauf hin (1. c. p. 430, 432),
daß die devonischen und sibirischen als Michelinia bezeichneten Arten
besser zu Favosites zu stellen seien. In der Tat ist der Unterschied von
Favosites Gotlandicus und Goldfussi — die etwas unregelmäßige, hie
und da blasige Beschaffenheit der Böden — so minimal, daß die älte
ren Arten zu Favosites zu stellen sind.
Wir erhalten dann auch eine naturgemäße Stammesgeschichte :
Michelinia ist direkt von Pleurodictycum abzuleiten. Pleui'odicty-
cum umfaßt die sich flächenhaft rasch ausbreitenden Formen mit nied
rigen Individuen, in denen infolge der geringen Länge Querböden feh
len oder nur in geringer Zahl vorhanden sind. Favoxitex begreift dage
* Daß die Einschiebung einer dritten, tiefsten Karbonstufe, der «Etroeungt-
Stufe»», jeder pahiontologischen Begründung entbehrt, d. h. daß ihr jede paläonto-
logische Selbständigkeit mangelt, wird an anderer Stelle ausgeführt.
** Zeitschr. d. Deutsch, geol. Gesellsch. 1860, t. 2, f. 7, p. 189—19:2.
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