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gen die langgestreckten, hohen, durchweg getäfelten Köhren, welche
große kompakte Kalkstöcke bilden.
Michelinia löst an der unteren Kante des Karbon Pleurodich/cum
ab, indem sich die im Umriß übereinstimmend gebauten Kelche von
unten her durch gröberes oder feineres blasiges Gewebe verfestigen.
Michelinia ist im Unterkarbon überall in reinem Korallenkalk, wie in
Brachiopoden- und Crinoidenfazies verbreitet und geht auch noch in
die Dyas, d. h. in den indischen Produktuskalk hinauf. Doch weicht
die hier vorkommende M. indica in der äußeren Erscheinung durch
die Größe und Massigkeit von den flachen, tellerförmigen Gestellten des
Unterkarbon ab.
Für Unterscheidung der Arten* kam bisher wesentlich die Wachs
tumsform und die Größe der Kelche in Betracht. Doch ist wohl die
Struktur des Inneren dabei zu wenig berücksichtigt worden. Hiernach
lassen sich unterscheiden :
1. Blasen des Inneren grob, hie und da
an Böden erinnernd:
a) Kelche sehr groß M. mcgasloma, P h il l.
(Taf. IX, Fig. 1).
b) Kelche klein, Blasen an Böden
erinnern d M. concimia, Lonsdale.
2. Blasengewebe des Inneren feiner, nur
selten an Böden erinnernd M. favosa, Goldf. sp.
(Taf. IX, Fig. 3>.
3. Blasengewebe des Inneren sehr fein
ausgebildet .... M. rossica, Möll.
(Taf. IX, Fig. 2*.
Michelinia favosa, G o ld f. sp.
Taf. VII, Fig. 1 b; Taf. VHI, Fi- \b (rechts unten).
Manon favosum, G ol d fu ss, Petr. Germanise, I, t. f. 11, p. 4, (182(ji.
Michelinia favosa, K oninck, Animaux fossiles des terrains carboniiers de Belgique,
p. 30, t. 6, f. 2, (1842).
« « M. E dwards et H aime, P o ly p es fossiles des te rra in s paléozoi-
ques, p. 249.
Von der typischen M. megastoma unterscheidet sich M. favosa
durch geringere Größe der Kelche und etwas einfachere Gestaltung der
Böden. Die neue Form bildet somit den Übergang zu M. concimia f
Loní-d ale aus dem russischen Kohlenkalk.** Doch sind bei dieser Art
* Vollständige Zusammenstellung siehe bei F krd. R oem er Leth. pakeoz. i, p.436.
** L ondsd a le, On corals, in M urchison Vernenil, Iveyserlingk, Kussia and the
Ural Mountain. Bd. I, Appendix .1, Taf. A, Fig. 3, p. 011. Das Stück stammt von
der Tschussowaja.
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