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DAS MARINE KARBON IN UNGARN.
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4. Schwarze Lt/dite (Hornstein)
3. Graue, sehr mächtige Schiefer mit Sandsteinzwischen-
Karbon lagen
2. Schwarze Schiefer mit eingelagerten Kalken (Crinoiden-
kalke und Goniatiten, Brachiopoden usw.)
unten. 1. Hellgraue Kalke mit Orthoceren.
Die ganze Schichtenfolge erinnert in bemerkenswerter Weise an
die Karnische Hauptkette, welche jedoch eine sehr viel vollständigere
paläozoische Serie aufweist.
1. Das Alter der Orthocerenkalke, welches nach den vorkommen
den Versteinerungen nach Kit t l, nicht näher zu fixieren war, möchte
ich eher für präkarbonisch ansehen. Es gibt in den karnischen Alpen
in den hellgrauen, felsbildenden Clymenienkalken Lagen, welche reich
an Orthoceren sind; ebenso nehmen die obersilurischen Orthoceren
kalke gelegentlich auch graue Färbung an. Gegen die Zurechnung zum
Unterkarbon spräche weiters der Umstand, daß eine reine Orthoceren-
kalk-Fazies aus diesem Horizonte nicht bekannt ist.
2, 3. Dagegen zeigt der schwarze, besonders an Goniatiten und
Brachiopoden reiche Schiefer mannigfache Beziehungen zu Südungarn
und anderen osteuropäischen, besonders schlesischen Vorkommen, wie
die folgende Liste zeigt;
Poteriocrinus sp.
Productus cf. striatus, F isch.
Spirifer aff. striatus, M art.
Spirifer cf. striatus, M art. (n. E. Kitt l = Spirifer aff. bisid
catus, Sow. und Spirifer pectinoides, Ivon. bei B itt n e r )
Slrophomena an Productus sp.
Spirina carbonaria, K ittl (eine mit außerordentlich kräftigen
Querwülsten und planer Aufwindung versehene Form,
Platyceras sp. bei Bittn er).
Die schon von Bittner aus dunkeln, den Schiefern eingelagerten
Crinoidenkalken bestimmten und von E. Kittl (p. 681) revidierten Arten
erinnern durchaus an das Vorkommen von Kornyaréva und Neu
dorf bei Silberberg in Schlesien. Bittner verglich ebenfalls die Vor
kommen mit «alpinem Kohlenkalk», jedoch mit dem «der Umgegend
im Pontafel», wo bekanntlich — nach Revision der unrichtigen An
gaben Staches — nu r Oberkarbojn (Auernigschichten) und jüngere
Bildungen Vorkommen. Ich konnte mich daher in der Lethaea
palaeozoica nicht auf die nähere Deutung der nur annäherend be
stimmbaren, schlecht erhaltenen Reste einlassen.
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